Schon seit 2008 / 2010 fordern der NABU und der BUND Naturschutz eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes.
Der BUND hat 2010 „Zehn Forderungen zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes“ erhoben:
https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/zehn-forderungen-zum-bundeswaldgesetz/
Der NABU hat 2008 in seinem Strategiepapier „Waldwirtschaft 2020“ ebenfalls die Forderung nach einer Novelle des Bundeswaldgesetzes erhoben (S.44):
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wald/4.pdf
Seit Anfang Dezember 2018 fordert die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) mit einer Petition eine Novelle des Bundeswaldgesetzes:
http://change.org/wald-statt-holzfabrik
Diese Petition wird auch von Peter Wohlleben unterstützt:
(aus seiner Facebook-Seite vom 1.12.2018)
Bitte diese Petition möglichst zahlreich unterzeichnen und weiterverbreiten, vielen Dank!
Hier die Hintergrundinformationen zur Petition der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS):
https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/petitionen-und-aktionen/
Hier die Hauptseite der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS):
https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/
Hier das Gedicht von „Knecht Waldrecht“, der in der Adventszeit zur Petitionsunterzeichnung aufruft, frei nach Theodor Storm
Das Magazin „Der Spiegel“ berichtet in seiner Ausgabe Nr. 2 vom 5.1.2019 von der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) und der Petition. Hier das dazugehörige Video:
http://www.spiegel.de/video/wald-die-wut-der-waldschuetzer-video-99023973.html
Hierzu hat Karl-Friedrich Weber am 06.01.2019 auf seiner Facebook-Seite „Waldwahrheit“ folgenden Kommentar veröffentlicht:
gewogen und zu leicht befunden …
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner verbreitet Ihre Waldprosa in der neuesten Ausgabe des SPIEGEL (2/5.1.2019):
„Ich liebe den Wald!“, verkündet sie in einer Broschüre ihres Ministeriums (BMEL). Holz ist dort „Rohstoff mit bester Ökobilanz“, die Forstwirtschaft „ein Erfolgsmodell seit 300 Jahren“.
Diese mit dem ihr eigenen bezauberndem Lächeln wiedergegebenen Plattitüden haben ihr ihre Ministerialen aufgeschrieben. So geht es fast allen Fachministern.
Bemerkenswerter sind jedoch die Aussagen des Herrn Bolten. Sie kennzeichnen nicht nur das Niveau der derzeitigen forstwissenschaftlichen Meinungsführerschaft; sie sind auch ein Weckruf an die Ministerin Klöckner und die Politik der Länder zu erkennen, warum sich immer mehr Forstleute fremdschämen.
Der SPIEGL-Bericht berichtet und zitiert:
„So sehen das auch viele Forscher. „Ich kann nicht erkennen, dass die Forstwirtschaft die Habitatqualität ruiniert“, sagt Andreas Bolte vom Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde. Er beruft sich auf Daten der Bundeswaldinventur, einer Bestandsaufnahme des Waldes, die zuletzt 2012 durchgeführt wurde. Demnach wächst mehr Holz nach, als den Wäldern entnommen wird. Die Forste hätten die „höchste Artenvielfalt und Landschaftsqualität aller Lebensraumtypen in Deutschland“, sagt Bolte.
Der Professor warnt davor, die Forstwirtschaft weiter zu extensivieren. „Deutschland ist weltweit der drittgrößte Holzverbraucher“, sagt Bolte, „wenn wir das Holz nicht selber produzieren, müssen wir es von außerhalb holen, im Zweifel aus Ländern, deren Forstwirtschaft überhaupt nicht nachhaltig arbeitet.“
Soviel längst widerlegte oder in einen unwissenschaftlichen Kontext gestellte Unsinnsbehauptungen in so wenig Sätzen zu fassen, ist durchaus eine Leistung.
Herr Bolte versteht es, seine Erkenntnislosigkeit öffentlich und präzise darzulegen. Er leistet damit den Neugründungen immer mehr Waldinitiativen von Bürgern hilfreiche Unterstützung.
Bürgerwald in Bürgerhand und nicht in der Hand von interessengebundenen Akteuren des Clusters Forst und Holz.
Das könnte eine hoffnungsvolle Entwicklung sein.
Karl-Friedrich Weber