Borkenkäfer

Kommentare von Karl-Friedrich Weber zur Borkenkäfer-Problematik:

21. 06. 2019:

eine Pressemitteilung vom 20.6. in der Braunschweiger Zeitung …

„Landesforsten schlagen Alarm – Der Klimawandel führt bei allen Baumarten zu enormen Schäden“

„Borkenkäfer frisst Gewinn der Landesforsten. – Das Unternehmen bucht ein Minus von 5,9 Millionen.
Der Präsident Dr. Klaus Merker: „Die Holzpreise sind am Boden, die Kosten explodieren und der Investitionsbedarf in die Wiederaufforstung ist hoch.“
Die Schäden waren laut Landesforsten „verheerend“ – 1,45 Millionen Kubikmeter Sturmholz mussten aufgearbeitet werden. „… was wir im Moment erleben, das übersteigt unsere finanziellen Möglichkeiten“, so Merker. Die NLF wollen mit dem Land über eine finanzielle Unterstützung reden.

Und dann die Begründung:
Merker: „Es ist der Klimawandel, der uns hier die Rechnung schickt“

Nein, so einfach ist das nicht. Ein heftiger Sturm, außergewöhnliche Witterungsereignisse wie Starkregen und trockene Sommer sind Normalität im natürlichen Geschehen, auch wenn die globale Klimakurve seit vielen Jahren steigt mit Einfluss auf die Energieflüsse.

Das Klimaproblem haben wir noch vor uns – mittelfristig und unerbittlich wird es uns erreichen.
In der Gegenwart haben wir es mit monostrukturierten Altersklassenwäldern, Bodenstrukturzerstörungen, Standortentwässerungen, Verlichtungen von Beständen und Wärmeabfall durch destabilisierende Nutzungseingriffe zu tun. Die sind nicht schicksalhaft über uns gekommen, sondern hausgemacht. Eine Forstwirtschaft, die monokausal-linear statt systemisch ausgerichtet ist, kollabiert früher oder später.
Aber das wussten wir doch alle – es ist nichts neues.

Wir erleben die Stunde der Wahrheit, nationalökonomisch, betriebswirtschaftlich, ökologisch vorhersehbar und unausweichlich.
Die Rechnung bezahlen alle, die Forstleute, die heute unter schwierigsten Bedingungen Schadensbegrenzung treiben müssen, die Gesellschaft, die mit Steuermitteln den Scherbenhaufen sortiert und die kommenden Generationen, die vor größeren Herausforderungen stehen werden als wir heute.

Wer Klimafolgewirkungen behauptet, lenkt ab, entwickelt Rechtfertigungsroutine und erschwert Erkenntnis, die allein den Weg für Veränderungen frei machen könnte.

Erkenntnis und unverklausulierte Fehlerbeschreibung würde keine Schulddiskussion auslösen, sondern auf Bereitschaft zu konstruktiven Lösungen stoßen. Dazu gehört Führungsformat.

Geschieht das nicht, wird die Gesellschaft ihre Geduld verlieren und Waldlügen nicht mehr hinnehmen. Die Anzeichen dafür sind unübersehbar.

Karl-Friedrich Weber

20. 06. 2019:

„Und sie greifen zu einer weiteren, radikalen Methode: Um den Käfer vollständig zu beseitigen, setzen die Landesforsten nun auch Gift ein.“

Die Niedersächsischen Landesforsten haben in diesem Jahr das Gift Karate Forst flüssig für über ein halbe Million EURO gekauft.

[Kommentar zur Sendung „Dramatische Schäden: Ist der Wald noch zu retten?“, NDR]

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Dramatische-Schaeden-Ist-der-Wald-noch-zu-retten,wald996.html?fbclid=IwAR0qpKEyM-PZR0jyVzAkOI_o6ktaZX3A3RkZ5m5jmzjNcYzoqIPHgZcjLn8

 

 

 

Ein "Lotse" durch den Info-Dschungel zur Wald-Problematik in Deutschland