„Waldwahrheit“-Kommentare

Der bis vor kurzem langjährige waldpolitische Sprecher des BUND Niedersachsen, Herr Karl-Friedrich Weber, betreibt eine sehr lesenswerte Facebook-Seite zur Waldproblematik, mit dem provokanten, Diskussionen anstoßenden Titel „Waldwahrheit“. Er veröffentlicht darin regelmäßig auch Kommentare, Meinungsäußerungen und Gedanken,  die zwar einen aktuellen Anlass haben, aber oft auch nach Jahren noch genauso gültig sind. Es ist jedoch sehr mühsam und nicht immer von Erfolg gekrönt, wenn man versucht, diese auf Facebook wiederzufinden. Daher poste ich nun hier mit dem Einverständnis von Herrn Weber einige seiner Kommentare, Meinungsäußerungen und Gedanken, weil ich es zu schade finde, wenn sie in den Tiefen von Facebook versinken – teilweise auf „nimmer Wiedersehen“. Zudem sind sie so auch denjenigen Waldinteressierten zugänglich, die sich nicht für Facebook erwärmen können.
„Kalle“ Weber war Revierleiter, er ist also Forstmann im Ruhestand.

 

In der Menü-Leiste sieht man, wie die Kommentare etc. thematisch unterteilt sind.

Hier poste ich noch einige „Editorials“ / Einleitende Worte von Karl-Friedrich Weber, so kann man seine Kommentare und seine Seite „Waldwahrheit“ noch besser einordnen. Ein Zeitungsartikel über Herrn Weber ganz unten auf dieser Seite

Portraitfoto KF Weber

(Anm.: Alle Hervorhebungen mit Farbe und „fett“ in den Texten vom Seitenbetreiber, nicht von Herrn Weber)


EDITORIALS / Einleitende Worte zu „Waldwahrheit“


Waldwahrheit ist ein kritisches Forum für einen offenen Diskurs über Anspruch und Wirklichkeit deutscher Waldpolitik. Sie richtet sich an Bevölkerung, Politik, Fachwelt und Wissenschaft. Schwerpunkt ist der öffentliche Wald und seine Vorbildfunktion.


04. 01. 2019 :

 

was uns der alte Geheimrat Goethe sagen wollte …

„Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.“
………………
Wer immer auch die historische Gestalt des Faust war; was Johann Wolfgang von Goethe in seiner Tragödie Erster Teil an die Person des Dr. Faustus gebunden hat, ist eine Menschheitsparabel schlechthin.
Es ist die bestürzende Erkenntnis, dass wir im Grunde nicht wissen können, worüber wir Reden.
Er nennt eine Konsequenz und kommt zu einem Beschluss:

„Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält.“
……………………….
Es ist eine universelle Parabel. Wir können sie deshalb uneingeschränkt auf unser Thema der Natur- und eben auch der Waldwissenschaft wie auch der Forstwirtschaft und deren Meinungsführer beziehen.

Die Erkenntnis des Nichtwissens ist eine Voraussetzung für Bescheidenheit und Demut. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere Suche nach Erkenntnis dessen aufgeben dürfen, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Die Näherung an das, was allem zugrunde liegt, ist ein befreiender Vorgang – gerade weil wir wissen, dass wir niemals Gewissheit erlangen werden.

So manche selbstgefällige Tatsachenbehauptung löst sich dann in einer Wolke von Bedeutungslosigkeit auf und ist hin und wieder auch geeignet zu guter Satire.

So wollen wir das auch für 2019 halten – ohne Ansehen der Person, auch nicht derjenigen, die uns im Spiegel entgegenblickt.

Ihr Karl-Friedrich Weber

03. 01. 2019 :

Waldwahrheit wird sich 2019 thematisch weiter in die Felder von Komplexität und Systembetrachtung von Biozönosen bewegen. Artenschutz stellt zwar weiterhin eine wichtige Komponente dar; die Seltenheitsbetrachtungen bestimmter Arten, die oftmals ein Hauptentscheidungskriterium des heutigen Naturschutzes darstellen, müssen jedoch in den systemischen Kontext gestellt werden, um grundlegende Fragen von Robustheit und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes insgesamt zu beantworten. Wir freuen uns auf einen spannenden Diskurs.

Karl-Friedrich Weber

01. 01. 2019 :

Liebe Leser der Waldwahrheit,
ich bin der Meinung, dass wir wissen sollten, mit wem wir es im Diskurs zu tun haben. Das soll zumindest für meine Person gelten. Ich habe deshalb auch mein Foto dem fortschreitenden Alter entsprechend ausgewechselt.
Falls ich auch im kommenden Jahr älter werde oder älter aussehe, als ich bin, werde ich entsprechend reagieren. :)

Ihr Karl-Friedrich Weber

07. 10. 2018 :

Liebe Leser der Waldwahrheit,
ich bin der Meinung, dass wir wissen sollten, mit wem wir es im Diskurs zu tun haben. Das soll zumindest für meine Person gelten. Ich habe deshalb auch mein Foto dem fortschreitenden Alter entsprechend ausgewechselt.
So ernst, wie ich hier blicke, gehe ich allerdings nicht durchs Leben. Dazu hätte ich persönlich auch keinen Grund. Manchmal sind die Themen allerdings geeignet, ernst oder gar besorgt zu sein. Wir können aber nur dann die Kraft zu unserer Arbeit aufbringen, wenn wir uns ein fröhliches Herz bewahren.
also Kopf hoch! :)

Ihr Karl-Friedrich Weber

KF Weber Porträtfoto 7-10-2018

19. 01. 2018 :

Waldwahrheit bietet eine Plattform für Fallbeispiele zwischen Anspruch und Wirklichkeit, nicht um anzuklagen, sondern um deutlich zu machen, wo die Defizite bestehen, die überwunden werden müssen – sofern es für die kommenden hundert Jahre nicht bereits zu spät ist.

01. 01. 2018 :

Das alte Jahr ist Vergangenheit, so ist unsere Empfindung.

Auch Waldwahrheit hat zum vermeintlichen Jahresausklang eine kleine Redaktionspause eingelegt.
Wir brauch so etwas, weil wir nun einmal so sind, wie wir sind.

Dabei ist das Jahr nur eine Vorstellung der Menschen – sozusagen ein imaginärer Schein in dem Wunsch, dem Mysterium unseres Seins eine Ordnungsstruktur zu geben.

Wir nennen das als Ordnung, was wir dafür halten und nicht, die Ordnung in dieser Welt ist.

Niemand hat eine Vorstellung von Raum, Zeit und Materie, geschweige denn von Energie. Und doch sind wir Teil einer Selbstorganisation, die einen unvorstellbar kleinen Teil einer Sekunde nach Entstehung des Universums begann und seitdem vollkommen autonom seit etwa 13,7 Milliarden Jahren abläuft – soweit wir vermuten können.

Wir können zwar in bestimmter Form messen, wie etwas wirkt, wissen aber nicht, was es denn sei; und selbst der Messvorgang, obwohl das einzige Phänomen, an das wir etwas zumindest halbwegs festmachen können und die Naturwissenschaft darauf aufbauen, erweist sich womöglich als menschen gemachte Fiktion, die fest mit dem Beobachter verbunden ist, und nicht als etwas, an das wir so etwas wie Realität festmachen könnten. Sprechen wir also auch von unserem „Kunstprodukt“ 2018 besser von Wirkungen und nicht von Fakten.

Und ertragen wir auch im Zukunftsabschnitt, den wir 2018 nennen, nicht widerspruchslos diejenigen, die Öffentlichkeit und Politik weis machen wollen, dass wir „klimaplastische Wälder“ „bauen“ könnten, dass die Artenvielfalt in der Folge menschengemachter Störungen negentropisch wirkender Natursysteme ein erstrebenswertes Ziel sei oder dass „wir uns von der Illusion einer Harmonie von Ökologie und Ökonomie beizeiten verabschieden“ sollten.

Was uns derzeit so alles von meinungsführenden „Forstwissenschaftlern“ zugemutet und in der betrieblichen Praxis unhinterfragt als Tatsachen gesetzt wird, müssen wir nicht hinnehmen, sondern haben wir zu hinterfragen und soweit notwendig in Frage zu stellen. Wenn das die Verantwortlichen unterlassen, werden wir es tun.

So verstehen wir unsere Aufgabe, und so werden wir unsere Arbeit fortsetzen. Dabei geht es auch darum, diejenigen zu stützen, die den kritischen Diskurs aus vielerlei Gründen in ihrer Eingebundenheit nicht so führen können, wie sie es als notwendig erkannt haben – mit Denkarbeit und guten Argumenten, die widerlegt werden müssen. Die Minimierung eigener Irrtümer gehört dabei zu unseren wesentlichsten Aufgaben.

Allen, die sich im abgelaufenen Jahr an der Redaktionsarbeit beteiligt haben, sei herzlich gedankt. Niemand ist eine Insel. Ich hoffe, dass auch weiterhin durch diese Freude machende Zusammenarbeit vieler Menschen in ganz Deutschland nützliches bewirkt und sich das entstehende Gemeinsamkeitsgefühl festigt. Da wächst auch die Erfahrung, nicht allein zu sein im Denken, Bewerten und Handeln und wird zur individuellen Stärke und Standfestigkeit.

Karl-Friedrich Weber


Auch die bisherigen Vorstellungen der Naturwissenschaft sind letztlich Theorien, die nicht positiv bestätigt, sondern nur widerlegt werden können. Wir tasten uns – nein, wir irren uns durch eine Methodik des Denkens an vorübergehende Wahrheiten heran, die sich morgen bereits als ganz oder teilweise falsch erweisen können. Einzelne Beobachtungen können niemals ein allgemeines Gesetz belegen. Was da, um am engeren Thema zu bleiben, aus den Aussagen von so manchem „Forstwissenschaftler“ (wie immer sich Forstwissenschaft definiert) herauszulesen ist, kann auch als Indiz dafür genommen werden, dass diese den Zugang zum wissenschaftlichen Wesen als eine stetige Annäherung an Wahrheit nicht gefunden oder aber verloren haben und dadurch permanent Szenarien mit Prognosen verwechseln.


23. 10. 2017 :

6000 …
in eigener Sache …

Zahlen an sich sind kein Wertmaßstab. Sie können teilweise als faktischen Beweis für etwas dienen. Sie bleiben jedoch letztlich eine Hilfsgröße, die das bewertende Denken nicht ersetzen können. Wie oft aber stellen wir fest, dass Zahlen in einen leeren Raum gehängt und als Wahrheitsbeweis an sich gesetzt werden.

Seit am 26.03.2012 das erste Foto eingestellt wurde, sind über 6000 Beiträge auf Waldwahrheit erschienen. Über 6000 Mal wurde die Seite mit „gefällt mir“ bedacht. Aus dem gesamten Bundesgebiet arbeiten Menschen zu, mit Informationen und Hinweisen, aber auch Kritik.

Ein Wahrheitsbeweis für Inhalte ist das nicht, vielleicht ein Beleg für die Zahl der Stunden redaktioneller Arbeit und die relative Aufmerksamkeit, die diese Arbeit erfährt.

Hinzu kommen natürlich die Aufenthalte in den Wäldern und das Bemühen, bestimmte Aussagen mit Bildern zu unterlegen, die optisch erkennen lassen, worum es geht.

Einen Sinn scheint diese Arbeit wohl zu haben, nicht nur für die Nutzer, sondern auch für die Redaktion und mich selbst. Wer möchte schon Lebenszeit mit Sinnlosem zubringen.

Deshalb wird die Seite „Waldwahrheit“ weiter bestehen, solange sie als nützlich empfunden wird.

Karl-Friedrich Weber

11. 07. 2017 :

Auf ein Wort

Die Redaktionspause von Waldwahrheit war nicht gleich zu setzen mit einer Sommerpause. Was auf einem Drittel der Fläche Deutschlands zugelassen, geschaffen, gestaltet, gebraucht, missbraucht und zerstört wird, lässt niemanden los, der Wald atmet.

Was daran positiv zu sehen sei, bleibt für sich genommen zunächst zweifelhaft und muss begründet werden im Hinblick auf ein Ziel. Dieses Ziel definiert nicht die Natur, sondern die Gesellschaft. Natur setzt sich keine Ziele. Sie ist selbstgesteuert. Dass sie uns braucht, ist Anmaßung.

Wald an sich braucht prinzipiell auch keine Förster. Förster brauchen wir im Hinblick auf etwas, das wir selbst wollen. Soviel Ehrlichkeit sollte sein. Ziele müssen allgemeingültig formuliert werden. Jeder muss sie verstehen können. Die Forstwirtschaft hat kein klar und allgemeinverständlich definierten Ziel. Das ist beschämend und im Grund eine Katastrophe für den Wald.
In dem Prozess einer „ökologischen Weiterentwicklung“ des Langfristigen Ökologischen Waldentwicklungsprogramms in Niedersachsen (LÖWE) hat eine handverlesene Expertengruppe des grünen Landwirtschaftsministers es in 9 Sitzungen nicht vermocht, eine Definition für „Naturnahe Waldentwicklung“ zu finden. Naturnähe ist seit 1991 als Ziel dieses Regierungsprogramms benannt. Die Begründung war, dass die gut ausgebildeten Mitarbeiter ohnehin alle wüssten, was damit gemeint sei.

Müssen Bürger dieses Possenspiel hinnehmen, das ein Regierungsprogramm zum Wortgeklingel macht, aus Unvermögen oder bewusst? Nimmt die Niedersächsische Landesregierung dieses Possenspiel hin? Warten wir es ab. Wir kommen noch darauf zurück.

Wald atmen kann auch Verengung des Blickwinkels bedeuten. Das wäre gefährlich. Das ist gefährlich. Mit Verengung des Blickwinkels wird gegenwärtig Forstpolitik geschrieben, die unter dem vermeintlichen Schutz einer phrasenhaften Nachhaltigkeitsrhetorik im Wald erneuernd, umbauend, gestaltend, pflegend, klimafestigend, klimaschützend, nachsorgend, vorsorgend, langfristig, nettowertschöpfend, rohstoffsichernd, sozioökonomisch wirkt und was sonst noch so alles macht.

Je stärker die Bemühungen sind, eigenes Handeln und Unterlassen gegenüber einer Öffentlichkeit durch bombastisches Wortgeklingel zu begründen oder zu verschleiern, desto größer wird das Unbehagen derjenigen, die nach den Aussagen eines leitenden Forstmannes ohnehin keine Ahnung haben.

Man muss die interessengeprägten Worte des Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände und Waldlobbyisten Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg nicht ernst nehmen, wohl aber die Haltung von Bediensteten des Staates. Sie genießen besondere Fürsorge und stehen dafür in der Loyalitätspflicht gegenüber den Bürgern, von denen sie alimentiert werden.

Zu dieser Loyalitätspflicht gehören Faktenwahrheit und Redlichkeit in deren Interpretation, auch wenn sie immer und unausweichlich subjektiv gefärbt sein wird. Dazu gehört aber auch, dass sie die Datenlage öffentlicher Wälder offen legen und die Öffenltichkeit in die Lage versetzen, diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Sich hinter Betriebsgeheimissen zu verschanzen, wenn es um das Alter oder Holzvorräte einzelner Bestände geht, ist nicht nur lächerlich, sondern amtspflichtenverletztend. Fachminister, die im Rahmen ihrer Rechtsaufsicht dieses Verhalten dulden, machen sich zu Handlangern – oder schlimmer – Komplizen nachgeordneter Führungskader.

Schade, dass der Begriff der Fake-News (lancierte bzw. veröffentlichte „vorgetäuschte Nachrichten“) zwar gut auf den Punkt bringt, mit was Waldinformation zunehmend zu tun hat, in der „Trump-Ära“ jedoch zu einem politischen Schlagwort mutiert ist.

Zur Faktenwahrheit und Redlichkeit der Interpretation gehört die Defizitanlayse. Sie zeigt auf, worüber wir nichts wissen. Wald ist ein Medium, über das wir besonders wenig wissen. Wer diesem Satz reflexhaft widersprechen möchte, nehme sich die Zeit, darüber nachzudenken und erst dann eine Meinung zu haben. Über Fehler offen zu sprechen, ist Stärke und nicht Schwäche.

Wer glaubt zu wissen, muss keine Ahnung entwickeln. Er bleibt beschränkt in seinem Horizont. Menschen, die nicht fachkundig sind, aber Intuition und Gespür aus dem Unterbewusstsein ihrer irgendwo abgespeicherten Lebenserfahrung entwickeln, haben eine Ahnung. Sie muss nicht, kann aber der Fachkundigkeit haushoch überlegen sein.

Waldwahrheit will zu diesem bedeutsamen Erkenntnisfeld seinen bescheidenen Beitrag leisten – nicht mehr und nicht weniger. Keinesfalls weniger. Deshalb freuen wir uns auf den künftigen Diskurs.

Karl-Friedrich Weber


31. 12. 2016 :

Es ist nichts, was hervorzuheben wäre und schon gar kein Wertmaßstab, sondern eine einfache Information darüber, dass bis heute 5000 Besucher diese Seite mit einem „gefällt mir“ versehen haben.

Durchschnittlich deutlich über tausend Nutzer pro Beitrag sind ebenfalls eine Orientierung für uns, das die Art der Themen in etwa begrüßt wird.

Wir fassen das nicht als Bestätigung unserer zum Ausdruck gebrachten Meinungen, Kommentare – hin und wieder auch Satire – in Sachen Waldpolitik auf, sondern der kritischen Form, die ausdrücklich auch den Widerspruch würdigt und schätzt.

Beliebigkeit ist damit nicht gemeint, sondern die fortdauernde Suche nach dem, was den Dingen und Erscheinungen zu Grunde liegt und deren Abgleich mit den Zielen und Werten, auf die sich die Gesellschaft geeinigt hat. Dabei kommen Widersprüche an den Tag, die wir benennen. Die Meinungsbildung hierüber ist Aufgabe jedes Einzelnen.

Was wir weiterhin offen legen werden, sind Phrasen, deren Zweck es ist, Anspruch und Wirklichkeit zu verschleiern – also die gezielte und bewusste Desinformation der Menschen. Täuschung ist kein Versehen, sondern ein unredliches Mittel. Wir akzeptieren es nicht, weil es nichts mit Meinungsvielfalt sondern mit Manipulation und Vertrauensmissbrauch zu tun hat.

Über allem aber muss die tiefe Freude an den Phänomenen des Naturgeschehens stehen. Sie darf unbegrenzt in Worten und Bildern ihren Auslöser finden. Dazu möchten wir auch im kommenden Jahr ein wenig beitragen.

Karl-Friedrich Weber


07. 01. 2015 :

Zu dieser Facebook-Seite:

Wiederholt störten sich diejenigen, denen diese Seite grundsätzlich nicht gefällt, an ihrem Namen „Waldwahrheit“. Dieser Begriff wurde als Provokation und als Anmaßung angesehen – richtigerweise.

Wahr ist der Satz, dem nicht entgegen gehalten werden kann, er sei falsch. Dann ist er richtig auf Zeit. Ein Wahrheitsbeweis kann prinzipiell nicht erbracht werden, sondern immer nur ein Gegenbeweis. Daran halten wir uns. Auf den warten wir täglich. Deshalb bleibt es bei diesem Anspruch.

Es gibt aber eine Kategorie, die wir als Waldlüge bezeichnen wollen. Waldlügen geschehen bewusst. Sie beinhalten vorsätzliche Desinformationen, um eigene Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit durchzusetzen – als Person, als Gruppe oder als Cluster. Das gilt unabhängig davon, welche Gruppe zum Mittel der Lüge greift.

Dann decken wir auf und stellen richtig – offen und nicht verdeckt, mit der Maßgabe, widerlegt zu werden. Lügen haben kurze Beine – das wussten die Menschen schon immer und haben daraus eine Lebensweisheit gemacht, die jeder kennt. Deshalb dürfen sich Lügner niemals sicher fühlen.

Wiederlegen heißt nicht, unbestimmte oder verunglimpfende Plattitüden entgegen zu halten. Eine Auseinandersetzung auf niedrigem Niveau ist Zeitverschwendung. Die Zeit hierfür wenden wir gern besser an. Und wer die Seite Waldwahrheit als Forum dauerhaft missbraucht, um Dritte unakzeptabel zu verunglimpfen, statt sie im Sinne des Begriffs zu kritisieren, wird abgeschaltet.

In diesem Sinne wünschen wir uns für 2015 eine zielkonforme Waldentwicklung, statt Fortschritt in das Gegenteil und werden uns an dem Diskurs beteiligen.

Ihre Waldwahrheits-Redaktion
verantwortlich: Karl-Friedrich Weber

Foto. Karl-Friedrich Weber

FFH Entwässerung 7-1-15

rechtswidrige Entwässerung im FFH- und Vogelschutzgebiet 101 – Wälder zwischen Braunschweig und Wolfsburg – Niedersächsische Landesforsten


21. 08. 2015 :

Liebe Leser unserer Seite Waldwahrheit,

wie angekündigt, nimmt die Redaktion nach ihrer Sommerpause Ihre Arbeit wieder auf. Die Fülle der aufgelaufenen Themen und aktuellen Sachverhalte erfordern wie stets eine Sichtung im Hinblick auf das Wesentliche. Das kann noch einige Tage dauern.

Dabei versuchen wir weiterhin, eine Mischung aus lokalen, regionalen, deutschlandweiten und internationalen Informationen und Diskussionen bereitzustellen, die jeder Nutzer entsprechend seiner individuellen Schwerpunkte verwerten oder auch nur zur Kenntnis nehmen kann.
Unsere Prognose: Es wird auch in den kommenden Monaten einen kontroversen Diskurs geben, der u.U. in Phasen eines heißen Herbstes einmünden könnte. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit waldpolitischer Ziele schließt sich nicht, sondern wird größer.

Immer deutlicher schält sich heraus, wie z.B. die statistischen Ergebnisse der Bundeswaldinventur, über deren einzelnen Indikatoren wir trefflich streiten können, in einem weitergehenden Schritt für die jeweiligen Interessen benutzt, verbogen und teilweise gebeugt werden.

Da werden wir nachfassen, weil Desinformation der Öffentlichkeit durch staatliche Institutionen bei aller Freiheit der Meinungs- und Interpretationsvielfalt auf der Basis objektiv richtiger Fakten nicht hingenommen werden können.
Lüge bleibt Lüge, wo falsche Sachverhalte wider besseren Wissens behauptet oder die immer subtileren Formen von Indoktrinationen einer ausgefeilten PR selbst für Waldkundige immer unüberschaubarer werden.

Wenn wir darüber sprechen, wie unsere Wälder zum höchsten Nutzen für die Allgemeinheit aussehen sollten, dürfen schöne Bilder nicht fehlen. Sie verschleiern nicht, sondern stellen dar, was noch existiert, was es zu bewahren und streitbar zu verteidigen gibt und was wir wieder gewinnen sollten, das wir bereits verloren haben.

Kommentar und Fakteninformation werden wie bisher so gut wie möglich getrennt bleiben. Wo uns das nicht gelingt – bitte Kritik anmelden. Dann können wir uns korrigieren. Wer sich exponiert, macht auch Fehler.

Wir freuen uns deshalb auf unsere Redaktionsarbeit für die kommenden Monate und natürlich auf Ihre Beiträge in einem streitbaren, aber stets konstruktiven Diskurs.

Ihr Karl-Friedrich Weber


24. 12. 2013 :

Waldwahrheit wünscht allen, die diese Seite im Lauf des Jahres zustimmend, kritisch oder ablehnend, immer aber interessiert verfolgt haben, ein ruhiges Weihnachtsfest, einen erholsamen Jahresausklang, Gesundheit und Zufriedenheit im kommenden Jahr.

Für unsere Wälder lohnt es sich, auf der gemeinsamen Suche nach dem richtigen Weg auch einmal zu streiten. Immer aber stehen die sachlichen und ethischen Ziele im Vordergrund, zu denen es unterschiedliche Wege geben mag.

Die Ziele an sich sollten nicht zweifelhaft sein. Sie werden durch die Gemeinschaft aller Menschen in Deutschland und in der Welt geformt und werden dann, wenn wir so wollen, zu einer kollektiven Wahrheit.
Nur so kommen wir aus dem scheinbaren Dilemma heraus, dass jeder für sich zu seiner ganz persönlichen Wahrheit findet, die zudem fortwährenden Wandlungen unterliegt und die wir uns nicht nehmen lassen dürfen; auch wenn sie sich von der anderer in Nuancen oder Welten unterscheidet.

Es ist der Diskurs, der zur kollektiven Wahrheit führt, nicht der Kampf um die Meinungshoheit, die es nicht geben kann und darf.

Waldwahrheit bedankt sich bei allen, die mit ihren Informationen und Meinungen dazu beigetragen haben, dass die Beiträge dieser Seite täglich von vielen hundert Menschen geöffnet und zur Kenntnis genommen werden. Möge das Jahr 2014 ebenso vielfältig und lebendig werden.

herzliche Grüße

Karl-Friedrich Weber


26. 09. 2015 :

Fundamente …

Wenn wir über Artenvielfalt, Naturschutz und nachhaltige Ressourcennutzung streiten, spüren wir dabei oft selbst ein Unbehagen, weil uns das feste Fundament zu fehlen scheint, dass Grundlage sein muss, wollen wir uns über gemeinsame Ziele verständigen. Mir ging es jedenfalls vor Jahren so und begann den Kampf gegen meine Denkschablonen – Erfolg natürlich ungewiss.

Der aktuelle Diskurs wird überwiegend als Wettstreit um die Deutungshoheit verstanden, bei dem es Sieger und Besiegte zu geben hat. Wir sind das so gewohnt, weil die Gesellschaft insgesamt so funktioniert und es offenbar nicht darauf anzukommen scheint, ob wir erkennen, was unstreitig zu sein hat, nämlich dass Naturgesetze weder Wertungen noch Abwägungen unterliegen können … sie sind dem Stand der Naturwissenschaft entsprechend wahr.

Waldwahrheit möchte deshalb in weiteren Folgen einen Beitrag dazu leisten, in den Blick und hoffentlich in das Bewusstsein rücken, was den Dingen zu Grunde liegt. Hierzu werden Thesen bekannter Natur- und Geisteswissenschaftler in komprimierter Form benannt.

Diese Leitsätze werden nur in einen losen Kontext gestellt. Sie sprechen für sich – den schlüssigen Zusammenhang zu erstellen, möge Ihnen ans Herz gelegt sein.

Karl-Friedrich Weber


30. 10. 2015 :

Nicht die Forstwirtschaft hat die waldpolitischen Ziele der Zukunft zu entwickeln, sondern die Gesellschaft – in Deutschland, in Europa und weltweit.

Es wäre gut für den Cluster Forst zu erkennen, dass es auch in seinem Interesse ist, statt reaktionäre Nutzungsbilder ein wenig mit öko- und sozio-PR aufzurüsten, seinen partiellen Sachverstand in diesen Entwicklungsprozess so einzubringen, dass ein offener Diskurs überhaupt möglich wird.

Im Verlauf dieses Diskurses haben alle Teilnehmer eigene Thesen zu formulieren und die Thesen anderer ggf. so zu widerlegen, dass eine kollektive Wahrheit auf Zeit entstehen kann, die nicht zum Dogma wird und den weitergehenden Entwicklungsprozess nicht blockiert.
Einer Meinungs- und Glaubenskonfrontation, aber auch der Dominanz von Gruppeninteressen würde so Schritt für Schritt der Boden entzogen.

Karl-Friedrich Weber


06. 12. 2015 :

Guten Morgen, liebe Besucher dieser Seite …

„Waldwahrheit“ hat nunmehr über 4000 „Gefallt mir“-Angaben zu verzeichnen. Das ist ein schöner Hinweis auch für die Gruppe, die an der inhaltlichen Gestaltung der Seite täglich beteiligt ist und für mich als Verantwortlicher für die Korrektheit der redaktionellen Beiträge … mehr aber auch nicht.

Natürlich hat Waldwahrheit mehr Besucher – für diese Woche beträgt die Beitragsreichweite 12.368.

Das kennzeichnet ein Interesse an den Themen und ihrer Bandbreite – keineswegs immer auch Zustimmung ihrer Inhalte.

Es gibt auch viel Resonanz auf anderen Wegen und außerhalb dieser Seite, insbesondere von Forstleuten aus ganz Deutschland.

Oft wird genannt, dass die Interpretation und Wertungen von Ereignissen im Wald und Aussagen über den Wald als hilfreich empfunden werde, ebenso wie auch klare Positionen, die man teilen kann oder auch nicht. Forstleute finden die Forstpraxis wiedergegeben, oft auch ihre eigenen, der sie wegen ihrer dienstlichen Gebundenheit nicht entgehen können, selbst wenn sie denn ihnen gegebenen Gestaltungsraum nutzen.

Wir werden auch weiter dafür arbeiten, dass Sie besser in die Lage versetzt werden, sich zwischen divergierenden Positionen ein eigenens Urteil zu bilden. Bei uns jedenfalls wissen Sie auch künftig stets, woran Sie sind.

Ihr Karl-Friedrich Weber


25. 06. 2017:

Liebe Nutzer von Waldwahrheit,

die ehrenamtlich tätige Redaktion wie auch ich werden eine Sommerpause einlegen. Sie muss nicht nur sein, um sich ein wenig zu erholen, sondern auch, um hin und wider Abstand von den Problemfeldern zu gewinnen, die uns oft Stunden täglich beschäftigen und manchmal auch belasten.

Mit neuem Elan wird unsere Arbeit in etwa vier Wochen wieder aufgenommen. Bodenschutz, gute fachliche Praxis im Wirtschaftswald sowie Waldökologie werden dann Schwerpunktthemen bilden.
Für Informationen aus ganz Deutschland bin ich unter kweberbund@aol.com erreichbar, trotz Abwesenheitsnotiz.

Habt einen schönen Sommer!  :)

Ihr/Euer Karl-Friedrich Weber


… es ist nicht Aufgabe von Pensionären, die Arbeit forstlicher Führungskräfte zu erledigen, aber ihre außerdienstliche Pflicht, Missstände anzusprechen, ihre mögliche Ursache zu bezeichnen und das offen auszusprechen, was viele Forstleute in Deutschland nicht offen sagen können. [17.05.2016]



Zur Person von Herrn Weber hier ein Interview mit der Naturwald Akademie von 2017:

https://www.naturwald-akademie.org/interview-karl-weber

… und ein Zeitungsartikel vom April 2016:

http://www.braunschweiger-zeitung.de/gemeinsam/eine-institution-in-sachen-naturschutz-id2234675.html


Für die vielen themenspezifischen Kommentare bitte die vielen entsprechende Menü-Punkte / Seiten beachten! Werde die Menü-Punkte demnächst auch hier auflisten.



Ein "Lotse" durch den Info-Dschungel zur Wald-Problematik in Deutschland