K Borger – Waldboden, Rückegassen

18. 02. 2018 :

Die Stadt Merzig hat ein Problem mit der Waldwirtschaft.

Immer mehr Menschen nehmen Anstoß an der (seit Amtsantritt des neuen Bürgermeisters) erkennbaren harten Form der Waldwirtschaft.

Was tut die Stadt? Sie bezahlt viel Geld für untaugliche Zertifikate (siehe Bild) und sie beauftragte kürzlich für zig-tausend Euro ein „Gutachten“, besser gesagt Schlecht-achten, das aus „Dankbarkeit“ nun einen Freibrief ausstellt.

Nur ein Blick auf die Homepage des „Schlechtachters“ hätte genügt um zu erkennen, wo dieser seine Schwerpunkte hat.

Das kann man diesem Herren mit „grünem Abitur“ aber nicht durchgehen lassen, weshalb ihm etwas ins Stammbuch geschrieben wurde.

Nachfolgend die kurze Ansprache:

Sehr geehrter Herr ……,

einleitend aus Ihren Ausführungen im Merziger Wald – „Gutachten“, ich zitiere:

„Man kann feststellen, dass die Grundsätze dieser Waldwirt-schaft mit hoher Perfektion umgesetzt werden. Alles was im Stadtwald Merzig stattfindet, erfolgt auf hohem Niveau. Bei dem Streben nach Perfektion besteht die Gefahr, die Schwelle zum Perfektionismus zu überschreiten!“.

Wofür sich ein Forstmann für ein üppiges Gutachterhonorar alles hergibt, hat nicht nur erstaunt!. Damit haben Sie sich als Gutachter nicht nur disqualifiziert, Sie wissen ganz offensichtlich auch nicht was naturnahe Waldwirtschaft bedeutet und wie diese in der Fläche umgesetzt wird.

Ich bedauere es, dass wir Sie als Gutachter für Betriebe, die eine verantwortliche naturnahe Waldwirtschaft umsetzen wollen, nicht empfehlen können.

Foto: Klaus Borger

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Fotos: Klaus Borger

Rückegassen im Stadtwald Merzig (zertifiziert nach: PEFC, FSC, Naturland (!) )

Rückegasse Schlammwüste Stadtwald Merzig Naturland-FSC-PEFC zert 2-3-201402.03.2014

Rückegasse voller Wasser mit Restholz zugedeckt 17-1-201817.01.2018

Rückegasse Schlammwüste 31-8-2012 zertifizierter Wald31.08.2012


11. 10. 2012 :

Dramatische Entwicklung im Saarland!
Neuausrichtung in der Umwelt- und Forstpolitik!!

Mit heutigem Schreiben erklärt das saarl. Umweltministerium, dass es mit der Schotterung von Rückegassen weder ein naturschutzrechtliches noch ein forstrechtliches Problem hat.

Besonders pikant, man bezieht sich auch auf den FSC-Standard und die darin enthaltene Aussage zur „umwelttechnischen und wegebautechnischen Eignung von Recyclingmaterial“. Das Ministerium hat offenbar Probleme Sinn und Zweck von Rückegassen und Waldwegen zu unterscheiden.

(Definition: Als Rückgasse wird ein unbefestigter forstwirtschaftlicher Weg bezeichnet, der zum Holzrücken durch Maschinen oder Rückepferde vom Hiebort zum Aufbereitungs- und Verladeplatz an einer befestigten Forststraße dient).

Fazit: Jetzt können die Wälder an der Saar für den ganzjährigen Großmaschineneinsatz „fit“ gemacht werden.

Foto: Klaus Borger

geschotterte Rückegasse 11-10-2012


Im Saarland war Pferde-Einsatz bei der Holzernte auch verstärkt geplant und das Rücken mit Pferden wurde über das „Klimawaldprogramm Saarland“ gefördert. Doch seit 2012 entwickelte sich das anders.

Eigentlich wäre es sogar wirtschaftlicher, wenn man eine Gesamtbilanz zu Grunde legen würde.


Klare Worte von Klaus Borger an Harald Kunz von www.waldkritik.de für den neuen Post zum Thema katastrophale Schlammschlacht-Rückegassen im Schönbuch südlich von Stuttgart (23.01.2018):

„… Es ist eine Schande, dass vor allem die, die die Treuhänder des Waldes sein sollten und mit Steuergroschen alimentiert werden, diese Dinge noch als naturnah verkaufen und dafür oft noch mit „Waldzertifikaten“ exkulpiert werden. Wir brauchen keine Forstwirtschaft und keine Förster, wir brauchen eine Waldpflege und Waldpflegepersonal (es fängt schon bei den Begriffen an). …“

https://waldkritik.de/wp-content/uploads/2018/01/Klaus-Borger-schreibt.pdf

 

 

 

 

 

Ein "Lotse" durch den Info-Dschungel zur Wald-Problematik in Deutschland