Harvester

15. 02. 2018:

An diesem Beispiel macht sich nicht nur die Frage fest, warum an diesem Graben in einem FFH-Gebiet, der seit Jahrzehnten keiner Entwässerung mehr zu dienen hat, offensichtlich ein Harvestereinsatz geplant ist, um Birken-Zahnstocher zu ernten. Es wirft grundsätzliche Fragen der Wirtschaftlichkeit von Landesforstbetrieben auf, die einen derartigen betriebswirtschaftlichen und ökologischen Unsinn offenbar als normale naturnahe Praxis vertreten.

Foto: Karl-Friedrich Weber
die weiße Markierung im Hintergrund kennzeichnet die Harvestertrasse

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16. 10. 2017:

„Der Ex-Umweltstaatssekretär der Jamaika-Regierung (2009-2012) sagte zum Einsatz von Großerntemaschinen (Harvester) beim Saarforst: „Die Verantwortlichen des Saarforsts sollten sich um Seriosität bemühen und keine Nebelkerzen zünden. Die Baumvollerntetechnik, sogenannte Harverster, werden einzig und allein dazu eingesetzt, Waldarbeiterstellen wegzurationalisieren… Ein Harvester ersetze etwa zehn bis 15 Waldarbeiter, sagte Borger, der Kreischef der Grünen in Merzig-Wadern ist und als Fraktionschef im Merziger Stadtrat sitzt. … Ein Harvester samt Forwarder koste bis zu einer Dreiviertelmillion Euro. Die müssten zwölf bis 14 Stunden am Tag laufen, meinte Borger. “

Auch in den Niedersächsischen Landesforsten wird die nächste Personalreduzierung eingeleitet. Hochmechanisierung statt Einsatz qualifizierter Forstfachkräfte. Wir dürfen auf die Begründung gespannt sein und werden berichten.

[ Kommentar zu folgendem Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 03.10.2017: ]
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarland/borger-kritisiert-saarforst-politik_aid-5358843

19. 10. 2017:

Nicht die Technik ist das Problem, sondern ihr falscher Einsatz und das Ausblenden partiell möglicher wirtschaftlicher und ökologischer Alternativen. Kostenvergleiche sind dabei solange fragwürdig, wie eine Gesamtrechnung unter Einbeziehung des Umfanges des Verbrauchs von Schutzgütern nicht erfolgt und langfristige Ressourcenschädigungen und -verluste somit in eine wertbestimmende Kalkulation nicht eingehen. Der einzeln Handelnde hat dabei nicht immer den Entscheidungsspielraum, solange keine Änderung in den Rahmenbedingungen in Erwägung gezogen und umgesetzt wird.

18. 10. 2017:

ein Problem ist ist vielen Fällen, dass der Harvester auch in Jungbeständen zu einem Zeitpunkt eingesetzt wird, zu dem im Hinblick auf naturnahe Selbstdifferenzierung noch keine Pflege erforderlich oder zielkonform ist. Aus Sicht der Stück-Masse-Problematik besteht zudem die Neigung, dass zuviel oder die genetisch vitaleren Bestandesglieder entnommen werden.

 

Ein "Lotse" durch den Info-Dschungel zur Wald-Problematik in Deutschland