Offener Brief BM Svenja Schulze

Am 15. August 2019 richteten 9  Waldexperten  einen Offenen Brief zum Thema Waldkrise an Bundesumweltministerin Svenja Schulze:
„Experten, Waldbesitzer und Verbändevertreter fordern eine ganzheitliche – das Waldökosystemmanagement umfassende – Ökosystempolitik“ unter dem Leitmotto: „SYSTEMISCHES WALDÖKOSYSTEM-MANAGEMENT STATT HOLZFABRIKEN

„… Wir fordern Sie deshalb auf, sich dezidiert und öffentlich zur aktuellen Waldkrise zu äußern und für ein modernes und ganzheitliches Ökosystemmanagement einzutreten, wie es seit vielen Jahren im Sinne des Ökosystemansatzes des Übereinkommens über die biologische Vielfalt auch in Deutschland angewendet werden soll. Dies bedeutet, dass das Waldökosystemmanagement nicht allein aus der Perspektive der Holzwirtschaft und unter alleiniger Federführung des BMEL erfolgen kann. …“

offener-brief_bm-schulze_waldkrise 15-8-2019

Die Unterzeichner des Offenen Briefs sind:
Wilhelm Bode (Autor und vormals Leiter der Saarländischen Forstverwaltung; Leit.Min.Rat a.D.)
Dr. Lutz Fähser (Forstamtsleiter i.R., Lübeck)
Prof. Dr. Pierre Ibisch (Direktor Centre for Econics and Ecosystem Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, Vorstand Deutsche Umweltstiftung, Vorstand European Beech Forest Network)
Dr. Siegfried Klaus (AG Waldnaturschutz im NABU Thüringen)
Prof. Dr. Hans D. Knapp (DirProf.a.D., Succow Stiftung, Vorstand European Beech Forest Network, EuroNatur)
László Maraz (Koordinator Dialogplattform Wald/ AG Wälder, Forum Umwelt & Entwicklung)
Jörg Sommer (Vorstandsvorsitzer Deutsche Umweltstiftung)
Knut Sturm (Forstamtsleiter, Stadtwald Lübeck )
Dr. Torsten Welle (Naturwald Akademie)

Der Offene Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze folgte 5 Tage nach Versendung des Offenen Briefs dieser und weiterer Unterzeichner an Bundesforstministerin Julia Klöckner:
http://waldproblematik.de/offener-brief-julia-kloeckner/

Das Bundesumweltministerium (BMU) hat inzwischen folgende „Leitlinien für die Wiederbewaldung in Deutschland“ herausgegeben, die den Forderungen im Offenen Brief entsprechen:
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/leitlinien_wiederbewaldung_bf.pdf 

Zitat aus den Leitlinien: „Die waldbauliche Praxis in Deutschland fokussiert nach wie vor auf eine aktive Bestandspflege mit regelmäßigen Eingriffen wie Läuterungen und Durchforstungen. Diese Eingriffe sollten auf ein Minimum reduziert werden und die vorhandenen Kapazitäten auf den Waldumbau gelenkt werden. Dies führt dazu, dass Waldbau als gesteuerter planmäßiger Prozess weniger wichtig wird und an die Stelle eine natürliche Dynamik tritt, die auch Störungen als natürliche Einflussgrößen im System toleriert.“

Beispiele Medienecho:

Berliner Morgenpost: „Schulze schreibt Brandbrief zum Waldumbau an Klöckner“
https://www.morgenpost.de/politik/article226790145/Schulze-schreibt-Brandbrief-zum-Waldumbau-an-Kloeckner.html

 

 

Ein "Lotse" durch den Info-Dschungel zur Wald-Problematik in Deutschland