Missstände im Nördlichen Steigerwald – Beispiele
Der Nationalpark- und Weltnaturerbe-Kandidat Nördlicher Steigerwald, konkret z.B. der Forstbetrieb Ebrach wird zwar laut den Bayerischen Staatsforsten und laut dem leitenden Förster vorbildlich integrativ und mit einem unübertroffenen Trittsteinkonzept nach dem Motto „Schützen und Nutzen auf gleicher Fläche“ bewirtschaftet, gemäß dem, so die Behauptung, nicht nur ein knapp 800 Hektar großer „Geschützter Landschaftsbestandteil“, sondern auch gleich ein Nationalpark völlig überflüssig sein soll. Leider zeigt die Realität, dass die Vorgaben von „oben“ und der Eifer von „unten“ im Hinblick auf die geforderten Einschlagmengen schlimme Folgen für diesen eigentlich naturschutzfachlich so wertvollen Wald haben.
Im Folgenden hat der ehemalige Leiter des Forstbetriebs Ebrach und Kämpfer für einen Nationalpark (Nord-)Steigerwald, Dr. Georg Sperber, die jüngsten Einschläge in der Waldabteilung Köhler Anfang 2017 dokumentiert und erläutert.
Dr Sperber Holzeinschlag Anf2017 im Köhler – FB Ebrach
z.B. S.9 : „Diese Uralteiche, Überhälter in einem 95 jährigen Laub-Nadelholz-Mischbestand, Biotopbaum seit mehr als einem Jahrhundert, wurde in der Nachbarabteilung Herrnbrunnen voriges Jahr gefällt. Mit der auffälligen Anhäufung ungewöhnlich großer Fruchtkörper des Eichenfeuerschwamms, zahlreichen Höhlen vor allem vom Mittelspecht, die regelmäßigvom Halsbandschnäpper, Trauerschnäpper und Kleiber bewohnt wurden, war diese Baumpersönlichkeit Generationen von Waldfreunden vertraut. Seltene holzbewohnende Käfer wie Kopfhornschröter und Zwerghirschkäfer fanden hier letzte Zufluchtsstätten im unwirtlichen Wirtschaftsforst. (…) Der 2005 errichtete Forstbetrieb Ebrach schlägt, wie das Beispiel des diesjährigen Einschlags in der Abteilung Köhler belegt, gezielt wieder alte, starke Rotbuchen ein, ohne dabei die selbst gesetzten und mit großem Propagandaaufwand als Abwehrstrategie gegen eine Nationalparkausweisung vertretenen Eigenverpflichtung aus einem ambitionierten Naturschutzkonzept „Schutz trotz Nutzung“ glaubwürdig einzuhalten.“
Mai 2018:
Der Forstbetrieb Ebrach (Bayerische Staatsforsten) richtet mit seinen Holzerntemaschinen im Weilersbachtal im Steigerwald, einem Naturschutzgebiet (!) massive Schäden an:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/steigerwald-naturfrevel-im-staatsforst-1.4051701
https://markt.mainpost.de/regional/schweinfurt/Drohen-dem-Forstbetrieb-Sanktionen;art769,10047491
Ein lesenswerter Zeitungskommentar zum Thema: