NATURSCHUTZKRIMINALITÄT
– illegaler WildtierMORD und illegaler WildtierFANG
Leider sind hierzulande manche Wildtiere, sprich: Raubtiere (Wolf, Luchs, Greifvögel) nicht immer sonderlich beliebt. Bis auf wenige Ausnahmen fehlen in Deutschland spezialisierte Polizeieinheiten, so dass die Täter meist / oft ungestraft davonkommen und sich von Akzeptanz umgeben fühlen.
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Hier ein sehr guter Hintergrundartikel zum Thema „Wildtier-Mord mitten in Deutschland“, leider nicht online:
http://www.oekom.de/zeitschriften/nationalpark/archiv/nationalpark-archiv/heft/675.html
Ähnlich auch hier:
http://www.fr-online.de/panorama/jagd–morden-mitten-in-deutschland-,1472782,31247132.html
Gute, ausführliche NDR-Sendung vom 15.05.2016 über Wölfe, Luchse und Bären in Deutschland, auch die illegale Beutegreifer-Verfolgung wird thematisiert:
Gute, ausführliche BR-Sendung „Planet Wissen“ vom 23.05.2016 über Raubtiermord und Umweltkriminalität in Deutschland: „Ökodetektive – Umweltverbrechen auf der Spur“
http://www.planet-wissen.de/video-oekodetektive—umweltverbrechen-auf-der-spur-100.html
Eine etwas abgewandelte Sendung sendete ARTE in seiner Reihe Xenius am 27.07.2016: „Ökodetektive: Wie bekämpft man Umweltkriminalität?“ Hier der Mediathek-Link:
http://www.arte.tv/guide/de/064455-015-A/xenius
Auf der Website der Gregor-Louisoder-Umweltstiftung gibt es eine hochinteressante Seite zum Thema:
Zusammenfassung der Tagung „Naturschutzkriminalität stoppen“
http://www.bayern-wild.de/aktuelles/veranstaltungen/
Da finden sich auch die hochinteressanten Vortragsfolien, und eine Resolution der teilnehmenden Fachleute:
„…All diese Fälle müssen als bekanntgewordene Spitze betrachtet werden. Bislang ist die Brisanz und Tragweite der Naturschutzkriminalität in Deutschland der Politik nicht bewusst. Anfragen und Forderungen die Aufklärungsarbeit zu intensivieren werden oft nicht weiter verfolgt oder abgelehnt. Das bisherige Vorgehen örtlicher Polizeiinspektionen in Absprache mit weiteren Fachstellen ist nicht zufriedenstellend.“
Doku über illegale Abschüsse von Wölfen:
NDR-Artikel über verschwundende Wölfe in Niedersachsen:
„Tote Wölfe – Schießen, schaufeln, schweigen?“ 25.07.2019
Im LBV-Magazin Ausgabe 3-2015 findet man auf S. 12-13 ein interessantes Interview mit einem spanischen Wilderer-Fahnder, dort gibt es nämlich entsprechende Spezialisten:
http://www.lbv.de/vogelschutz/2015/03/
Auch die einleitenden Worte des LBV-Chefs im Editorial des obigen Hefts sind sehr aufschlussreich:
„Die Tatsache, dass der oder die Täter so gut wie nie gefunden werden, hängt aber sicherlich mit den mangelnden Aktivitäten der Behörden in der allerersten Phase zusammen.“
Interessanter Artikel zu einer illegalen Wolfstötung gegen Ende August 2016, auch die Kommentare kann man beachten:
http://www.az-online.de/altmark/stendal/erschossener-wolf-interessenkonflikt-polizei-6690986.html
Greifvogel-Verfolgung
In ganz Deutschland werden schon beinahe tagtäglich Raubvögel erschossen, in Fallen gefangen oder vergiftet. Übrigens ist der Verkauf und Besitz von Greifvogelfallen NICHT verboten, „nur“ deren Verwendung…
Hier ein sehr guter Überblicksartikel von April 2016 von Axel Hirschfeld, Komitee gegen den Vogelmord e.V.: „Greifvogelverfolgung in Deutschland – ein unterschätztes Problem“ :
Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, denn in der Zeitung landen doch nur wenige Fälle, der findet auf der Facebook-Seite und der Website vom Komitee gegen den Vogelmord e.V. und auf EDGAR: Erfassungs und Dokumentationsstelle Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität jede Menge (trauriger, aber auch ermutigender) Informationen.
Eine sehr gute weitere Website des Komitees ist EDGAR: Erfassungs und Dokumentationsstelle Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität
http://www.greifvogelverfolgung.de/
Sehr gute Broschüre über die Illegale Greifvogelverfolgung in Deutschland, mit vielen Infos und Tipps
http://www.umweltstiftung.com/fileadmin/vortraege/illegale-verfolgung.pdf
Hier ein ausführlicher Sachartikel über die illegale Verfolgung von Greifvögeln in der Niederrheinischen Bucht in den Jahren 2000 -2007, aber inhaltlich immer noch sehr aktuell
Hier ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 16.01.2016 über die illegalen Greifvogel-Morde in Deutschland
http://www.sueddeutsche.de/bayern/tierschutz-greifvoegel-in-gefahr-1.2816154
Weitere Wildtiertötungen und -verstümmelungen: (nicht „nur“ die Wiesenweihen)
http://www.lbv.de/unsere-arbeit/vogelschutz/wiesenweihe/wiesenweihen-verstuemmelt.html
Hier als kleine Fernseh-Reportage:
http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/inhalt/lkr-wuerzburg-verstuemmelte-wiesenweihe100.html
Artikel aus der Main-Post vom 22.01.2016 über die Milanverfolgung aufgrund von geplanten Windrädern
Illegale Greifvogelmorde gibt es dabei nicht nur in Deutschland. In Österreich etwa wurden im Herbst 2015 auf einem einzigen abgeernteten Feld 37 (!) abgeschossene Rohrweihen gefunden:
http://anti-jagd.blog.de/2015/10/13/wilderer-massakrieren-geschuetzte-voegel-20759325/
In Niedersachsen wurde ein im Nest erschossener Seeadler gefunden (Februar 2016)
Luchsmorde in Bayern …und leider auch andernorts
Hier gute Überblick-Texte zum Thema:
http://blog.bayern-wild.de/tag/luchsmord/
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-bermudadreieck-fuer-luchse-1.2494055
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-luchse-schnell-scheu-und-hoch-bedroht-1.2923818
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-dem-luchs-wilderer-auf-der-spur-1.3299644
Auf Facebook ist die Seite „Naturschutzprojekt Felis-Lupus“ (gemeinsam vom WWF, BUND + NABU) sehr informativ zum Thema Luchse und Wölfe, sowie illegale Abschüsse dieser Tiere
Zum Stand der Ermittlungen zu den Luchsmorden in Bayern: „Erschossen oder vergiftet – SPD fordert Ermittlungsergebnisse“
2014 hat die bayerische Regierung die Einrichtung einer Polizei-Spezialeinheit erneut abgelehnt:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-besonders-abstossend-1.2495464
Hier ein sehr interessantes Interview zum Thema Wildtiermorde: „Das ist eine Art Ersatzkrieg“
http://www.sueddeutsche.de/bayern/jagd-experte-wotschikowsky-das-ist-eine-art-ersatzkrieg-1.2636126
Gute Texte des WWF zum Thema Luchsmorde:
03. 05. 2016:
26. 04. 2016: Der WWF setzt eine hohe Belohnung aus wg. des illegalen Abschusses einer trächtigen Luchsin im Harz
„Immer wieder verschwinden Wölfe, Luchse oder große Greifvögel spurlos. Wir können dann über die Gründe nur spekulieren und mutmaßen, denn selten wird tatsächlich ein Kadaver gefunden. Doch selbst wenn, die Täter werden fast nie ermittelt und es kommt viel zu selten zu Verurteilungen. Dabei sind illegale Tötungen von bedrohten Tierarten Verbrechen und keine Kavaliersdelikte.“ So seien allein in Bayern zwischen 2010 und 2016 mindestens 5 Luchse getötet worden. Weitere 14 Tiere gelten als verschollen. Die Bundesrepublik habe, so die WWF-Kritik, bei der Verfolgung von Naturschutzkriminalität erheblichen Nachholbedarf.“
http://www.wwf.de/2016/april/luchs-gewildert-wwf-setzt-belohnung-aus/
Einerseits erklärt der Präsident des Bayerischen Jagdverbands (BJV), Prof. Dr. Jürgen Vocke, man verfolge die Rückkehr von Wolf und Luchs nach Bayern im BJV mit Interesse und lehne illegale Verfolgungen strikt ab. Doch andererseits spricht er eine ganz andere Sprache, die die Raubtier-Mörder letztlich deutlich ermutigt: „„… dass das dicht besiedelte Bayern mit seiner vom Menschen geprägten Kulturlandschaft kaum den richtigen Lebensraum für die großen Beutegreifer mehr bieten kann.“ “ (Nov. 2015)
http://www.sueddeutsche.de/bayern/tierschutz-brandstifter-und-panikmacher-1.2740832
„…weil durchaus nicht jeder Jäger ein Gefolgsmann dieses Stammtischlers und seiner Kumpanen ist – das Problem der Jagdverbands-Jäger ist allerdings, dass sie es nicht schaffen, sich von diesen Leuten zu trennen, sondern sie noch zum Präsidenten machen … das liegt daran, dass sie ganz überwiegend diese Gesinnung teilen …“ „Der letzte Satz bezieht sich auf die im offiziellen Jagdverband organisierten Jäger – es gibt sehr viele Jäger, die dieser Organisation nicht beigetreten sind, sondern überhaupt nicht oder im Ökologischen Jagdverband organisiert sind“ [Karl-Friedrich Weber auf seiner Facebook-Seite „Waldwahrheit“ 25.11.2015]
Mehr zum soziologischen Aspekt der Luchsmorde in Deutschland:
http://www.bioone.org/doi/10.2981/wlb.00068
und 2 Dissertationen zum selben Thema:
https://www.freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:8707/datastreams/FILE1/content
https://www.freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:8347/datastreams/FILE1/content
Es gibt auch verschiedene Videos von Fernsehsendungen zum Thema Luchsmorde in Bayern:
Am krassesten ist die BR-Reportage von Dezember 2016, „Tier im Visier – Hinterhalt im Luchsrevier“ – darin u.a. äußert sich ein mit versteckter Kamera gefilmter Luchsmörder ganz offen und ohne jede Scham über das 1×1 seiner Luchsverfolgung:
https://www.youtube.com/watch?v=qS9lMR1gyM4
Dazu folgender Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 18.12.2016:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-dem-luchs-wilderer-auf-der-spur-1.3299644
Ein wahrer „Klassiker“ ist „Tatort Luchswald„: Die bayerischen Luchsmorde als „echter“ Tatort-Krimi
Den Film (Folgen 1 – 3 ) kann man noch auf YouTube sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=YtaljvGhjTs
https://www.youtube.com/watch?v=r89j9nFA2BM
https://www.youtube.com/watch?v=ySXRW-pbFlc
Hier Infos zum „Luchswald“-Film:
Hier eine Kurzreportage über Umweltkriminalität-Vorfälle:
„Schauen Behörden einfach weg?“ Eine Reportage der BR-Sendung „Unkraut“ vom 17.11.2014, noch zu sehen bis zum 18.11.2015
Sehr sehenswert auch diese „Quer“-Sendung:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/150528-quer-luchs-102.html#&time=
Inzwischen wurde auch in Thüringen Dez. 2015 eine wohl ermordete Luchsmutter aufgefunden:
http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/luchs-wurf-eichsfeld-tot100.html
Hier die Meldung von den Luchs-Fünflingen samt Fotos:
http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/luchs-geburt-fuenflinge100.html
Hier ein empfehlenswerter Blog, nicht zuletzt mit Tipps zu „Was tun, wenn man ein getötetes, geschütztes Tier findet?“
http://blog.bayern-wild.de/category/naturschutzkriminalitaet/
Zwar kein Fall von illegalen Abschüssen, dennoch erwähnenswert:
Als einziges Bundesland erlaubt Bayern den Abschuss von Eichelhähern – jährlich werden ca. 20.000 dieser Vögel erlegt, obwohl sie nachweislich die Verbreitung von Eichen in den Wäldern fördern. Eine gute Fernseh-Kurzreportage hierüber ist leider nicht mehr in der Mediathek aufrufbar, aber hier findet man noch eine Grünen-Anfrage zum Thema samt Antworten:
Hier eine Zusammenfassung der nicht mehr aufrufbaren Fernseh-Reportage:
http://anti-jagd.blog.de/2013/11/28/vogeljagd-eichelhaeher-geschossen-17109944/
Es gibt in Deutschland nicht nur illegalen WildtierMORD, sondern auch illegalen WildtierFANG.
Das journalistische Recherchezentrum „CORRECT!V“ gemeinsam mit FAKT hat hierzu eine Fernsehreportage gedreht: „Die Tierdiebe – Wie skrupellose Wilderer die Natur in Deutschland ausrauben“ (gesendet am 3.8.2015, ARD)
Hier Infos zur Sendung:
https://correctiv.org/blog/2015/07/17/die-tierdiebe/
Wenn man sich für das Thema „Wölfe in Deutschland“ interessiert, hier eine empfehlenswerte Website des Wildbiologen Ulrich Wotschikowsky:
Und hier eine Facebook-Seite vom WWF, BUND + NABU gemeinsam, voller Informationen: Naturschutzprojekt Felis-Lupus
Hier ein ausführliches Interview mit Ulrich Wotschikowsky vom 23.3.2016 (BRalpha):
[Auf die Frage, ob wohl Jäger für illegale Abschüsse verantwortlich sind – ab 37:15:] „…. Wer sonst! Die Jäger sind die einzigen, die bewaffnet draußen herumlaufen, die flächendeckend auf der Fläche vorhanden sind, und denen man in aller Regel nicht bei ihrem Tun zuschaut. Es genügt ein kleiner Prozent von schwarzen Schafen, ein kleiner Anteil, die sind in der Lage, die Population einer Beutegreiferpopulation zunichte zu machen. … Ob Luchs und Wölfe den illegalen Druck durchhalten werden, das wird erst die Zukunft zeigen.“
Hier eine sehr lesenswerte, ausführliche Broschüre (83 Seiten) von WWF + Gregor-Louisoder-Stiftung gemeinsam: „Lernen, mit dem Wolf zu leben“
http://www.umweltstiftung.com/fileadmin/projekte/bayern-wild/WWF_Wolf-Report_A5_2013_web.pdf