Die folgenden Beiträge stammen aus der Facebook-Seite „Peter Wohlleben“ von Peter Wohlleben, hierher kopiert mit freundlicher Erlaubnis von Peter Wohlleben.
Copyright aller Texte, Fotos und Videos: © Peter Wohlleben
Anm.: Die Video-Kurzinhalte kursiv in eckigen Klammern sind vom Betreiber der Webseite waldproblematik.de = Silvia Roelcke zugefügt
Auf dieser Seite finden sich auch kurze Sende-Beiträge aus dem SWR
31. 08. 2018:
Was passiert nachts im Wald?
11. 08. 2018:
Baumschäden durch Hitzesommer
04. 08. 2018:
Bäume und Hitze
30. 07. 2018:
Waldbrände
14. 07. 2018:
Laub im Sommer
02. 07. 2018:
Hitze
12. 05. 2018:
Alte Bäume
03. 05. 2018:
Buchen-„Mutter“ und der „gestillte“ Nachwuchs
30. 04. 2018:
Die Bedeutung der Wälder für die Wasserversorgung
28. 04. 2018:
Peter Wohlleben im SWR: „Der mit dem Wald spricht“: „Alte Buchenwälder“
27. 04. 2018:
Birke mit rötlichem Grünalgen-Belag
26. 04. 2018:
Efeu an Bäumen
14. 04. 2018:
Peter Wohlleben im SWR: „Der mit dem Wald spricht“: „Rinde und Moos“
07. 04. 2018:
Peter Wohlleben im SWR: „Der mit dem Wald spricht“: „Paarungszeit bei Bäumen“
04. 04. 2018:
[ Zum Thema: Geschlecht von Bäumen ]
31. 03. 2018:
[ Zum Thema: Baumrinde ]
30. 03. 2018:
„Fensterscheibe“
[ Bäume „sehen“ mit ihren Blättern ]
29. 03. 2018:
„… und nochmal zählen“
[ Wann treibt die Buche aus? Ab 13 Sonnenstunden pro Tag. ]
Zu diesem Thema noch mehr von Peter Wohlleben im SWR: „Der mit dem Wald spricht“:
und
27. 03. 2018:
„Das kleine Einmaleins“
[ Wann treibt ein Apfelbaum aus? Er zählt die warmen Tage über 20 Grad. ]
22. 02. 2017:
Was machen Bäume im Winter?
Im Winter sind Bäume nicht inaktiv, nein, sie schlafen (wie hier heute morgen in Coburg). Und weil sie im Schlaf keine Fotosynthese machen können, zehren sie von den Zuckervorräten des letzten Sommers.
Dabei atmen sie natürlich auch, und zwar Sauerstoff ein und CO2 aus. Im Winter produzieren Bäume also genau wie wir nur CO2.
19. 02. 2017:
Eine Dachsspur im Schnee. Dachse sind gute Indikatoren für eine halbwegs intakte Landschaft. Wo es Dachse gibt, ist meist auch für die Wildkatze die Welt noch in Ordnung.
18. 11. 2017:
Mutter-Kind-Beziehung
17. 11. 2017:
Pilzexpedition
Wenn Ihr am Wochenende unterwegs seid, dann schaut doch mal, ob Ihr folgende verschiedene Totholz-Pilztypen findet: Die Vertreter von Weiß- und Braunfäule. Holz ist aufgebaut wie Glasfaserkunststoff: Aus Fasern (Zellulose) und Kleber (Lignin). Manche Pilze fressen die faserige Zellulose, und dann bleibt nur der braune Klebstoff Lignin übrig (kleines Bild rechts unten). Macht sich dagegen ein Pilz, der gerne Lignin frißt, über totes Holz her, dann bleiben die weißen Zellulosefasern übrig (großes Bild). Im Wald könnt Ihr das praktisch überall finden – viel Spaß beim Suchen!
Foto: © Peter Wohlleben
11. 11. 2017:
So sozial sind Bäume…
24. 10. 2017:
Wer mag schon nasse Füße?
Bäume jedenfalls nicht, vor allem die Fichte hasst das regelrecht. Ist der Boden zu nass, dann ersticken die Wurzeln. Dem versucht der Baum zu begegnen, indem er die Wurzeln sehr flach unter der Oberfläche wachsen lässt. Und weil die Wurzeln genau wie der Stamm jedes Jahr dicker werden (ebenfalls mit Jahresringen), schauen sie irgendwann aus dem Boden heraus. Daran könnt Ihr erkennen, dass es unterirdisch zu nass ist.
Foto: © Peter Wohlleben
23. 10. 2017:
Gut gefedert!
Baumstämme sind manchmal gedreht, d.h. der Faserverlauf läuft spiralig von unten nach oben. So ein „Drehwuchs“ hat nichts mit einer unterirdischen Wasserader zu tun, sondern ist für Bäume überlebenswichtig. Durch die spiraligen Fasern kann der Stamm im Sturm vor- und zurückschwanken, ohne zu brechen – so ähnlich wie eine Stahlfeder bei einem Lkw.
Drehwuchs verursacht aber ein Problem: Werden aus einem solchen Stamm Bretter geschnitten, dann verdrehen sie sich beim Trocknen ebenfalls. Deshalb züchtet man diese Eigenschaft weg, indem drehwüchsige Bäume schon früh gefällt werden – dann vermehren sie sich nicht mehr.
Früher hatte fast jeder Baum Drehwuchs, heute sind es viel weniger – der Wald wird also sturmanfälliger, liefert aber besseres Nutzholz. Daher sind Reservate so wichtig, in denen wilde Bäume und ihre komplette genetische Ausstattung erhalten bleiben.
Foto: © Peter Wohlleben
Das ist tatsächlich genetisch bedingt. Daher werden forstlich/gesetzlich nur Baumbestände zum Ernten von Saatgut anerkannt, in denen es wenig oder gar keinen Drehwuchs gibt. In Urwäldern und an Bäumen, an denen die Rinde abgeplatzt ist, erkennt man, wie stark wilde Bäume drehen (und zwar fast alle).
21. 10. 2017:
Einmal volltanken bitte!
Bäume verbrauchen viel Wasser. Eine ausgewachsene Buche trinkt an einem heißen Sommertag bis zu 500 l. Für so einen Durst regnet es in der warmen Jahreszeit viel zu wenig. Das macht aber nichts, denn nun, im Herbst und Winter, verbrauchen die Bäume kaum etwas. Der Regen kann so das ganze Erdreich tränken und bleibt dort zu großen Teilen bis ins nächste Frühjahr gespeichert. Denkt also bei schlechtem Wetter daran, dass die Bäume jetzt volltanken!
18. 20. 2017:
Schon wieder Pilze!
Hier seht Ihr einen alten Buchenstamm. Er ist von verschiedenen Pilzarten besiedelt. Auf gut deutsch: Sie fressen sein Holz. Dabei kommt es zu Streitereien, denn jeder möchte den Stamm für sich allein. Wo die Kampfzone zwischen den Streithähnen verläuft, zeigen die schwarzen Linien. Hier sondern beide Kontrahenten Eiweißverbindungen ab, um den jeweils anderen am Vordringen zu hindern.
Foto: © Peter Wohlleben
16. 10. 2017:
Bäume sind nicht nur nett…
So sieht eine Eiche aus, die Panik hat. Sie bildet so genannte Angstreiser am Stamm. Diese hier wird seit Jahren von jungen Buchen überfallen, die neben ihr stehen. Sie wachsen mit ihren Wurzeln unter die der Eiche und ziehen ihr dort Wasser ab. Zugleich wachsen ihre Zweige und Blätter in die Eichenkrone und knipsen dem Baum das Licht aus. Die Eiche merkt, dass ihr das Lebenslicht ausgeblasen wird und zeigt das deutlich.
Foto: © Peter Wohlleben
11. 10. 2017:
So eine Schweinerei!
08. 10. 2017:
Die Frage des Tages:
Wie gehen Bäume auf Toilette?
Allein daran, dass kaum jemand die Frage stellt, könnt Ihr sehen, dass Bäume ein wenig im toten Winkel stehen.
Die Antwort: Jetzt beim Laubfall. Da ziehen sie nicht nur Substanzen aus den Blättern, sondern pumpen auch ihr großes Geschäft hinein. Ob die Farbe der abgeworfenen Blätter deswegen braun ist?
06. 10. 2017:
Xavier
Warum kann ein Sturm wie Xavier solche verheerenden Schäden anrichten?
Es ist vor allem die Jahreszeit: Noch haben die meisten Laubbäume ihre Blätter an den Zweigen. Der Abwurf geschieht, um Schnee und Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Daher fallen normalerweise auch nur Nadelbäume um, wenn Orkanböen wehen. Sturm Xavier aber kam zu einem Zeitpunkt, da sich die Laubbäume noch nicht auf die Sturmsaison eingerichtet haben, also viel zu früh. Daher boten sie eine riesige Angriffsfläche, wie ein Segelschiff unter vollen Segeln.
05. 10. 2017:
Aua!
Diese vernarbte Rinne auf der Rinde einer Fichte stammt nicht von einem Blitzschlag. Es ist ein kaum verheilter Riß aus einem trockenen Sommer. Der Baum bekam nicht genug Wasser, dadurch schrumpfte der Stamm und platzte auf. So etwas passiert besonders häufig schnell gewachsenen Fichten, die immer genug Wasser hatten – sie kommen mit solchen trockenen Hitzeperioden besonders schlecht zurecht. Artgenossen hingegen, die immer Durst haben, weil sie auf trockeneren Böden stehen, können mit Hitzeperioden besser umgehen – gelernt ist gelernt.
Wer als Baum einmal eine solch schmerzhafte Erfahrung gemacht hat, teilt sich für den Rest des Lebens das Wasser im Boden besser ein, so nach dem Motto: Spare im Frühjahr, dann reicht’s auch für einen trockenen Sommer.
04. 10. 2017:
Kampf im Blatt…
Wenn jetzt die Blätter fallen, spielen sich im Blatt kleine Raubüberfälle ab. Der Baum versucht, alle Reservestoffe wieder in die Zweige zurückzuziehen. Pilze und Bakterien verhindern dies hier und da, um noch ein paar Tage länger von den Stoffen zu zehren (und ein paar tage sind für diese Winzlinge eine Ewigkeit). Die grünen Inseln auf den braunen Blättern zeigen, wo der Überfall gelungen ist.
03. 10. 2017:
Eine Ameisenstraße – heftig benutzt und daher richtig ausgelatscht. Ameisen können Bäumen helfen, indem sie auf den Blättern Blattläuse halten. Die Blattläuse saugen Baumsäfte (das schädigt die Bäume). Die Ameisen verteidigen aber nicht nur die Läuse, sondern auch die Blätter, damit die Läuse genug zu fressen haben. Raupen werden daher gnadenlos beseitigt. In der Summe verliert der Baum zwar etwas Saft, behält aber mehr Blätter als ohne Läuse und Ameisen. Das Netzwerk der Natur ist sehr kompliziert, aber spannend …
26. 09. 2017:
Die Info über das Abwehrverhalten von Buchen ist erst wenige Jahre alt. Es ist trotz allem sehr schwach und wirkt nur dann, wenn die Rehpopulation gering ist. Bei hoher Population/vielen hungrigen Rehen wirkt es nicht mehr, weil die Tiere in ihrer Not alles fressen – sogar Buchen, die zum Schutz gegen Rehe mit chemischen Mitteln gestrichen wurden. Viele Pflanzenfresser bewirken also, dass Buchensämlinge nicht mehr groß werden können. Insofern stimmen die alten Aussagen immer noch.
18. 09. 2017:
So findest Du alte Köhlerplätze: